Saving Gotham Without The Batmobile

25.05.–29.06.2024

Björn Sieberts Ausstellung Saving Gotham Without The Batmobile enthüllt eine fesselnde Erkundung zeitgenössischer fotografischer Narrative. In seiner neuesten Serie #1 (2024) erforscht Siebert das komplizierte Zusammenspiel aus Biografie, Fiktion und Autofiktion im Zeitalter der bewussten Selbstdarstellung und Optimierung. In Abkehr von konventionellen dokumentarischen Ansätzen macht sich der Künstler das Wiederaufleben der Fotofiktion zu eigen, indem er die Komplexität der Interpretation inmitten der chaotischen Bilderflut auf den Social-Media-Plattformen erkundet und in sie eintaucht.

Inspiriert von Schnappschüssen junger Amateurfotograf*innen auf Plattformen wie VSCO und Instagram, begibt sich Siebert auf eine visuelle Reise, um die in jenen Schnapschüssen verborgenen Geschichten aufzudecken. Aufbauend auf seiner Serie Remakes (2006 - laufend), in der er gefundene Amateur-Fotovorlagen in beeindruckende großformatige Kompositionen verwandelt, verlagert Siebert seinen Fokus nun auf die Geschichten der Digital Natives. Das entstehende fragmentierte Narrativ ist zwar weniger autobiografisch, taucht aber tief in den Zeitgeist der zeitgenössischen Netzkultur ein und verwebt verschiedene Stimmungen und Tonalitäten - von euphorischem Hedonismus bis hin zur düsteren Atmosphäre unsicherer Krisenjahre.

In Saving Gotham Without The Batmobile enthüllt Siebert einen bedeutenden Teil seiner bahnbrechenden Serie #1, die aus etwa 400 Fotos besteht, welche zwischen 2021 und 2023 aufgenommen wurden. Indem er Elemente aus seiner Remakes-Serie nahtlos mit neuen Arbeiten verflechtet, präsentiert Siebert eine fesselnde Gegenüberstellung, die zum Nachdenken darüber einlädt, wie Bilder in der heutigen Gesellschaft wahrgenommen, verarbeitet und genutzt werden. Mit dieser Ausstellung schafft der Künstler nicht nur eine visuell fesselnde Erzählung, sondern regt auch zum kritischen Nachdenken über die Rolle von Bildern bei der Gestaltung unserer Identitäten und Wahrnehmungen an.